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Der Sturm

 

Apostelgeschichte 27,14 

Eurakylon. Ein Sturm wütete. Paul wurde als Gefangener nach Rom transportiert. Das Segeln war zu dieser Jahreszeit gefährlich, denn es war schon nach der Fastenzeit (v. 9).

Es war schönes Wetter zum Segeln und die Umstände waren ideal für Menschen, die sich keine Gedanken um Gott machten.

Plötzlich kam ohne jede Warnung ein Sturm auf. Nicht nur irgendein Sturm, sondern Eurakylon, der heftige, im Herbst wütende Sturm. Das Meer hatte berghohe Wellen, der Wind wütete und das Schiff wurde hilflos hin- und hergetrieben. Die Segeln wurden in Stücke gerissen und die Decks mit zerbrochenem Schutt von fallenden Holzteilen und zertrümmerten Balken übersät.

Wie schnell können sich unsere Umstände ändern. Die Seemänner wurden besorgt. Sie banden das Schiff zusammen; sie warfen die Ladung hinaus, um das Schiff leichter zu machen, und sogar die Schiffsgeräte, die zum Segeln wichtig sind, wurden über Bord geworfen. Der Sturm wütete unvermindert weiter bis man alle Hoffnung aufgab.

Mit unserem Leben kann es genauso sein. Plötzlich ist alles bedroht: alle Dinge, die wir gern haben und lebensnotwendig sind; Dinge, in die wir einst unser Vertrauen setzten; unsere Ziele; unser Besitz; Menschen, die wir lieben, und Freunde.

Ja, oft ist es ein glattes und ruhiges Meer. Wir haben ein Zuhause, wir haben Gesundheit und Kraft, wir haben eine Familie, wir haben etwas Geld, wir bekommen Zinsen auf das Gesparte, und ich wage zu sagen, wir haben ein wenig Religion, gerade genug, um unser Gewissen zu beruhigen. Und deshalb denken wir, daß es uns gut geht.

Wir brauchen Gott kaum, vielleicht in einem Notfall. Wir glauben bereitwillig die Lüge des Teufels. Es wird schon alles gut werden. Johannes 8,44.

Als ich in der Handelsmarine war, segelte ich in den blauen, ruhigen Gewässern der Karibik. Das Wasser war so glatt und still wie ein Teich. Wir kamen an wunderschönen Inseln mit Sandstränden und Palmbäumen, die von einer leichten Windbrise angeblasen wurden, vorbei. Dann konnte plötzlich ohne Warnung eine Böe aufkommen. Der Wind konnte zu einem lauten Brüllen anschwellen, der Himmel konnte Ströme von Wasser freigeben und es konnte mit einer großen Wucht herunterstürzen.

Auch im Leben kann unerwartet Krankheit kommen, oder ein geliebter Mensch kann sterben, eine Ehe zerbrechen, ein Geschäft Bankrott gehen und Hoffnungen zerbrechen.

Jesus sagte: „Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber an seiner Seele Schaden nähme.“ Matthäus 16,26.

Wie gnädig ist Gott. Er hatte seinen Mann in diesem Schiff. Auch wir haben einen Freund im Sturm: Einer, der sagen kann: Es werde ruhig! Paulus stand auf und sagte zu den Menschen auf dem Schiff: „Seid guten Mutes, denn ich vertraue Gott, daß es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist. Wir müssen aber auf irgendeine Insel verschlagen werden.“ Apostelgeschichte 27,26.

Gott sei Dank für seine Botschafter inmitten der Stürme des Lebens. Jesus sagte: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,28.